Zimt-Branntwein (mittelsüß)

Die Herstellung des Zimt-Branntweins erfolgt mit Hilfe einer Mischung aus verschiedenen Kräutern und Früchten sowie Arzneibuchalkohol und vierfach gefiltertem Trinkwasser. In einem Ansatz geben die Kräuter ihre alkohollöslichen und ihre wasserlöslichen pflanzlichen Geruchs- und Geschmacksstoffe, Farbstoffe und Bitterstoffe in das Ethanol-Wassergemisch ab. Dieser Ansatz wird anschließend mit Hilfe unserer Destillationsanlage abdestilliert und wir erhalten das wertvolle Zimtdestillat, welches nun frei von Farbstoffen und Bitterstoffen ist. Die Farbstoffe und die Bitterstoffe gehen nämlich aufgrund Ihrer Molekülgröße nicht mit dem Dampf über und verbleiben in der Brennblase.

Nur die allerfeinsten pflanzlichen Geruchs- und Geschmacksstoffe befinden sich nun in dem klaren und farblosen Destillat, welches von wässriger Konsistenz ist.

Nach mindestens einjähriger Reifezeit kann aus dem erhaltenen Destillat der Zimt-Branntwein hergestellt werden. Das fertige Getränk hat einen Alkoholgehalt von 38%vol und ist auch von klarer und leicht öliger Konsistenz.

Schon der betörende Geruch ist sehr intensiv lieblich und frisch zimtartig und durchströmt bei geöffneter Flasche den ganzen Raum.

Der Geschmack des Zimt-Branntweins ist genauso intensiv wie sein Geruch. Sofort hat man das volle Geschmackserlebnis, welches auch im Nachgang noch sehr lange anhält.

Es gibt zwar, wie beim Rosenlikör, viele Hersteller von Zimtlikören – auch hier haben wir trotz jahrelanger Suche leider keinen auf dem Markt angebotenen Zimtlikörlikör finden können, welcher solch ein intensives, aber auch liebliches Geschmackserlebnis bietet.

Leider werden heutzutage die meisten Zimtliköre auch nur noch mit Aromen oder ätherischen Ölen hergestellt, und so haben wir uns dazu entschlossen, diesen außergewöhnlich intensiven Likör herzustellen und anzubieten, zumal er auch eine spannende Geschichte hat.

Aufgrund seiner einzigartigen Rezeptzusammensetzung aus verschiedenen Kräutern besitzt der Zimt-Branntwein eine einzigartige individuelle Geschmacksrichtung und ist mit keinem anderen existierenden Getränk geschmacklich vergleichbar, somit einmalig!

Wir bieten den Zimt-Branntwein mit 22% Zucker an, so dass er in die Kategorie mittelsüß fällt.

Der Zimt, ein Gewürz aus dem Orient, war schon im frühen Mittelalter um 1100 fester Bestandteil der Heilkunde und wurde damals für die Behandlung von Malaria und Pest eingesetzt. Das wohlriechende Aroma des Zimtes war natürlich auch an vielen europäischen Höfen sehr beliebt und so umgaben sich Könige und Kaiser mit seinem Duft. Besonders im Russland des späten Mittelalters wurde Zimt zum Duft der Zaren. Das Rezept des Zimt-Branntweins war schon lange vor 1500 bekannt gewesen - es gelangte im Jahre 1602 an den Hof des Russischen Zaren Boris Fjodorowitsch Godunow (1552 – 1605) durch den englischen Leibapotheker James Jacob Frencham. Dieser hatte bei seiner inzwischen zweiten Anreise nach Moskau einen bedeutenden Vorrat von verschiedenen Arzneimitteln im Gepäck, unter anderem den hier beschriebenen Zimt-Brannwein, der damals auch Kanel-Branntwein genannt wurde. Neben der geistigen Tinktur hatte er auch noch weitere Zimtprodukte im Gepäck, da er von seiner ersten Moskaureise um die Beliebtheit des "aroma imperiale" am Zarenhofe wusste.

Um 1650 beschrieb der englische Leibarzt des Zaren Alexei Michailowitsch I Romanow (1629 – 1676), Samuel Collins, dass der Zimt-Branntwein zum Lieblingsgetränk des Zaren wurde und er diesem "täglich sehr angetan" war.

In Deutschland wurde der Zimt-Branntwein von den großen Likörfabriken in Danzig und Breslau schon lange vor 1800 angeboten und gehörte zu einer der ersten dort hergestellten Likörsorten. Wie beim Kraftwasser gab es den Danziger Zimt-Branntwein und den Breslauer Zimt-Branntwein mit jeweils leicht unterschiedlichen Rezepturen.

Übrigens heißt der Zimt-Branntwein nicht Zimtlikör, da das Rezept dieses Getränkes schon so alt ist, dass das Wort Likör / Liqueur noch gar nicht erfunden wurde. Zu dieser Zeit hießen die Getränke alle Aquavite oder Branntweine.