Bertramwurzel
Name dt.
Mutterkraut, Bertram
Name lat.
Anacyclus pyrethrum L.
Familie dt., lat.
Korbblütler / Asteraceae
Pharmakologische Bezeichnung
Radix Pyrethri
Pyrethri radix
Pyrethri romani radix
Synonym/volkskundlicher Name
Römischer Bertram, Spanischer Bertram, Franzosenwurzel, Zahnwurzel, Speichelwurzel, Ringblume
Herkunft/Anbaugebiete
Nordafrika (Marokko, Algerien). Der Römische Betram wird dort auch kultiviert.
Inhaltsstoffe
ätherisches Öl, Pyrethrin, Bittersoffe, scharfes Harz mit Anacylin, Sesamin, Inulin (50%)
Verwendung und Medizinische Wirkung
Medizinische Verwendung in der Kloserheilkunde seit dem frühen Mittelalter (Hildegard von Bingen)
Es wird volkstümlich gegen Zahnschmerzen eingesetzt, bei Erkrankungen im Muundraum und zur Anregung des Speichelflusses.
Die Bertramwurzel wrd in einigen Kräuterlikören verwendet (Mazerate, Digerate). Es wirkt innerlich als Tonikum und Aphrodisiakum.
Verhalten, Eigenschaften bei der Destillation
in den ersten und mittleren Fraktionen schwach beißend, ohne besonderes Aroma, etwas an Walnusskerne erinnernd
Verhalten, Eigenschaften bei der Mazeration
gelbbraun; eigenartig säuerlich, schwach adstringierend, sehr scharf beißend, wenig aromatisch
Sonstiges
Im Laufe der Jahre und Jahrhunderte wurden manchmal auch andere Heilpflanzen mit dem Namen Bertram versehen. Beispielsweise das Mutterkraut, aber auch der Baldrian, die Sumpfscharfgabe und der Sumpfhaarstrang (auch Oelnitz oder Elsenich genannt) oder der Estragon. Weißer Reinfarn, weißer Dorant, Nieskraut, Teufelsbart, Strauchmargarite, staudige Wucherblume, Leberbalsam, römische Ringelblume, St. Johanniswurz oder Muskatgarbe sind weitere Namen, die im Zusammenhang mit dem Bertram die Runde machten bzw. zeitweise gängig waren.