Chinarinde
Name dt.
Chinchona - Baum
Name lat.
Cinchona officinalis
Familie dt., lat.
Rötegewächse/ Rubiaceae
Pharmakologische Bezeichnung
Cortes Chinae succirubrae
Cinchonae calisayae cortex
Synonym/volkskundlicher Name
Fieberrinde, Quina, Cascarilla
Herkunft/Anbaugebiete
Verschiedene Chinchona-Baumarten kommen in den Andengebieten Südamerikas vor. Die größten Anbaugebiete sind heute auf der Insel Java (Indonesien).
Inhaltsstoffe
Chinin, Chinidin, Cinchonidin
Verwendung
Chinarinde ist DAS Mittel zur Prphylaxe und Therapie von Malaria! Den Indianern war es schon lange als fiebersenkendes Mittel bekannt. Es wird volksheilkundlich bei Appetitlosigkeit und Dyspesie eingesetzt sowie als Amara in Weinen, Tinkturen und Likören. Chinarinde wird als Auszug recht häufig bei der Herstellung von kräftigen Magenbittern und Bitterlikören verwendet. Es ist die wichtige Aromastoff-Zutat im Tonic-Wasser.
Medizinische Wirkung
Chinarinde wirkt bei Appetitlosigkeit und Dyspesie sowie gegen Protozoeninfektionen (Malaria). Das Chinin reichert sich besonders in den malariainfizierten roten Blutkörperchen an und tötet die Errerger ab.
In geringer Dosierung wirkt es bereits auf das Zentralnervensystem schmerzstillend und fiebersenkend. In höheren Konzentrationen wirkt es dilatierend auf die glatte Muskulatur und relaxierend auf die Skelettmuskulatur. Die Rezeptorempfindlichkeit (insbesonder in der Gebärmutter) auf Oxytocin und Histamin wird erhöht.
Geschmack/Geruch
Der extrem bittere Geschmack wird als Vergleich für die Prüfung des Bitetrwertes herangezogen.
Verhalten, Eigenschaften bei der Destillation
Chinarinde wird in der Regel nicht destilliert, weil die Bitterstoffe (Chinin), als wertgebender Bestandteil, nicht flüchtig sind. Bei einer Destillation tritt bei 80% ein kampferartiger und an Kardamon erinnernder Geschmack auf. Zwischen 70 und 50% wird der Geschmach zedernholzartig und erinnert zunehmend an Anis, Zimt und Nelken.
Verhalten, Eigenschaften bei der Mazeration
Das Mazerat ist stark bitter und herb. Die Farbe ist dunkelrotbraun und nur wenig aromatisch. Es erinnert entfernt an Anis, Zimt und Nelken.
Sonstiges
1640 kam die Chinarinde nach Spanien und 1819 wurde das Chinin isoliert. Es war der Durchbruch der Malariabehandlung in Europa und weltweit.
Heute unterscheidet man die verschiedenen Sorten anhand des Chiningehaltes. Früher wurde anhand der Farbe der Rinde unterschieden (gelb, rot, braun, orange). Die wertvollste ist die Königschinarinde (Calisayarinde). Hauptlieferant für Chinin ist heute Indonesien.