Tausendgüldenkraut
Name dt.
Tausendgüldenkraut
Name lat.
Centaurium erythraea Rafn s.l. syn. Centaurium minus Gars.
Familie dt., lat.
Enziangewächse (Gentianaceae)
Drogenbezeichnung
Herba Centaurii minoris, Centaurii Herba
Synonym/volkskundlicher Name
Fieberkraut, Centorelle, Laurinkraut, Magenkraut, Piferkraut, Sanktorikraut
Herkunft/Anbaugebiete
Mit zahlreichen regional verbreiteten Unterarten wächst die Pflanze in Europa vom Mittelmeer bis zu den Britischen Inseln und Skandinavien, auch in Nordafrika, Nordamerika und im westlichen Asien. Die arzneilich verwendete Droge wird aus Marokko, dem ehemaligen Jugoslawien, Bulgarien und Ungarn importiert.
Inhaltsstoffe
Tausendgüldenkraut ist eine reine Bitterstoffdroge mit einem hohen Anteil an Bitterstoffen (Secoiridoide). Besonders viele Bitterstoff sind in den Stengeln und Blüten enthalten.
Verwendung
Tausendgüldenkraut ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel. Volksheilkundlich wurde es bei dysdyspeptischen Beschwerden und bei Appetitlosigkeit eingesetzt. Es gibt verschiedene Arzneimittel in Form von Tee (Magentees), Dragees, alkoholische Auszüge in Tropfen und als homöopathische Urtinktur.
Medizinische Wirkung
Bei Appetitlosigkeit und bei Verdauungsbeschwerden mit leichten Krämpfen im Magen-Darm-Bereich (dyspeptische Beschwerden)
Geschmack/Geruch
Der Geschmack ist sehr bitter.
Verhalten, Eigenschaften bei der Destillation
Die wesentlichen Gehaltstoffe sind nicht flüchtig
Verhalten, Eigenschaften bei der Mazeration
Das Mazerat ist stark, scharf bitter und ein wenig brennend
Sonstiges
Das s.l. bedeutet "sensu latiore" = im weiteren Sinne.
Bei der Art handelt es sich um eine vielgestaltige Sammelart. Arzneilich verwendet werden auch die Arten C. maus Zeltner und C. suffruticosum (Grieseb.) Ronn.
Bei bestehenden Magengeschwüren darf Tausendgüldenkraut nicht eingenommen werden.