Geschichte der Firma Hartwig Kantorowicz Nachfolger, Josef Loewenthal

1864 - 1908

Im Jahre 1864 fing Josef Loewenthal bei der Likörfabrik Hartwig Kantorowicz als Destillateurgeselle an und bekam auch im Fabrikgebäude in der Wronkerstraße 6 eine Wohnung. Er entwickelte, wahrscheinlich im Auftrage seines Arbeitgebers, den sehr berühmten Kräuterbitter Litthauer Magenbitter, den er später auch selbst in Berlin und Cleveland vermarktete. Ab 1868 wohnte Loewenthal in der Wronkerstraße 10 und arbeitete als Destillateur und als Buchhalter in der Firma.

Nach dem Tode seines ehemaligen Arbeitgebers Hartwig Kantorowicz zog er 1879 nach Berlin um und gründete dort die Firma Hartwig Kantorowicz Nachfolger Josef Lowenthal – Liqueurfabrik, Export von Fruchtsäften und Liqueuren, welche sich in der Wallner Theaterstraße 26 befand, wo die Firma Hartwig Kantorowicz Liqueurfabrik ein Kontor unterhielt.

Ab 1883 konnte sich Loewenthal nochmals vergrößern und unterhielt neben der Liqueurfabrik noch eine Fruchtsaftfabrik, exportierte alle seine Waren im großen Stil und importierte später auch Cognac, Arak, Weinbrände, Whisky und Rum. Likörspezialitäten der Firma waren unter anderem Malzbitter, Kasan, American Drinks & Litthauer Magenbitter.

1886 zieht die Fabrik um in die Holzmarktstraße 48a und ist dort bis 1901 gemeldet. Von 1901 bis 1903 ist der letzte Standort der Liqueurfabrik die Goltzstraße 29 (Parterre) – und auch gleichzeitig die Wohnanschrift von Josef Loewenthal, bis dieser im Jahre 1908 wohl nach Cleveland, USA auswanderte.

In den Monaten und Jahren nach seiner Firmeneröffnung in Berlin war Josef Loewenthal sehr umtriebig und eröffnet weitere Zweigniederlassungen an den aufgelisteten Standorten:

Weberstraße 10 (ab 1879 bis 1895)
Dorotheenstraße 19 – Laden 10 (ab 1880 bis 1881)
Georgenstraße 24 im Central-Hotel - gegenüber dem Centralbahnhof (ab 1880 bis 1885)
Schillingstraße 21 (ab 1880 bis 1881)
Dorotheenstraße 18-21 im Central-Hotel (ab 1881 bis 1884)
Georgenstraße 25 - 27 im Central-Hotel (ab 1881 bis 1885)
Invalidenstraße 23 (ab 1881 bis 1889)
Dorotheenstraße 92 (ab 1884 bis 1890)
Potsdamer Straße 42 (ab 1886 bis 1895)
Neue Schönhauser Straße 14 (ab 1888 bis 1889)
Friedrichstraße 55 (nur 1893)